Unter einer Rallye versteht man einen organisierten Wettbewerb im Motorsport, der sich über mehrere Etappen und oft auch über mehrere Tage erstreckt. In vielen Fällen werden Rallyes auf normalen Straßen gefahren, es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen es ins Gelände geht. Sehr oft werden auch Feldwege befahren, die aber zuvor für den normalen Verkehr abgesperrt wurden.
Der Begriff kommt aus dem Englischen, wo er Zusammenkunft bedeutet. Das liegt daran, dass die ersten Rallye-Sternfahrten waren, ohne einen großen sportlichen Charakter. Heute steht der Begriff aber für den Motor-Etappen-Sport.
Die ersten Rallyes kamen bereits kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert auf, vor allem in Frankreich wurde viele Veranstaltungen von den großen Tageszeitungen gesponsert. Die erste war wohl die Rallye Monte Carlo, eine Sternfahrt, die dem Sport ihren Namen gegeben hat. Sie wurde unter anderem in Bad Homburg vor der Höhe gestartet, weil die dortige Spielbank eng mit der in Monte Carlo verbunden war. Was zunächst noch eine eher touristische Veranstaltung war, entwickelte sich bald zu Zuverlässigkeitsfahrten und schließlich zu einem Wettbewerb, bei dem es darum ging, als erster ins Ziel zu kommen.
In Deutschland ist die größte Rallye-Veranstaltung die seit 1982 ausgetragene Rallye Deutschland, die vom Allgemeinen Deutschen Automobilclub ADAC ausgetragen wird. Seit 1970 wird aber auch die deutsche Rallyemeisterschaft ausgetragen, bei der es mehrere Wertungsläufe gibt.
Legenden: Walter Röhrl und Jutta Kleinschmidt
Einer der erfolgreichsten deutschen Fahrer ist Walter Röhrl, der zwei Mal Weltmeister und einmal Europameister wurde, allerdings nie die deutsche Meisterschaft gewann. Er fuhr für verschiedene Marken darunter Audi, Lancia und Porsche. Im internationalen Bereich ist Jutta Kleinschmidt eine der erfolgreichsten deutschen Fahrerinnen. Sie war 2001 die erste Frau überhaupt, die die Rallye Paris-Dakar gewonnen hat und auch die bisher einzige Deutsche, die es zum Sieg gebracht hat.
Beim Rallyesport sitzen zwei Piloten im Auto.Während der eine das Fahrzeug bedient, gibt der andere Anweisungen, wie die verschiedenen Streckenabschnitte zu fahren sind. Da in sehr hohen Geschwindigkeiten gefahren wird und die Strecken sehr vielseitig sind, kann sich ein Fahrer nicht jede Kurve merken und ist deshalb auf seinen Beifahrer angewiesen. Deswegen siegt bei einer Rallye auch immer das Team, nicht nur der Fahrer. Meistens sind die Co-Piloten auf ihren Tätigkeit spezialisiert und setzen sich selbst eher selten ans Lenkrad.
Heute ist der Rallyesport sehr professionalisiert und wird mit wesentlich höherem technischen Aufwand betrieben als noch früher. So stehen viel mehr Ersatzteile zur Verfügung, damit das Team sich weniger Sorgen um Beschädigungen machen muss als noch in den 80er und 90er Jahren. Auch sind die Autos wesentlich sicherer geworden, nicht nur durch Airbags, sondern auch durch die Fahrzeugelektronik wie Bremsassistenten und Anti-Blockier-System.
Die meisten Rallyes in Deutschland werden vom ADAC ausgetragen, einige wenige Veranstaltungen wie die Sachsen-Rallye auch vom Automobilclub von Deutschland.